Ein Jahr lerne ich nun schottisches Gälisch. Zeit, sich das ganze nochmal anzuschauen. Mit Duolingo bin ich schon im März auf einen Streak von 1 Jahr gekommen, der erste Sprachkurs bei Dr. Michael Klevenhaus startete im April 2024 und ist inzwischen auch in die 3. Runde gegangen.
Ich habe nette Menschen kennengelernt, die gemeinsam mit mir an einigen Aspekten der Sprache fast verzweifeln und die mich immer wieder motivieren Mittwochs Abends für 1,5 Stunden in die Zoom-Session zu gehen, weil es einfach Spaß macht, gemeinsam zu lernen - und das sage ich als latenter Misanthrop :-)
Ich habe einen sehr fähigen, netten, aufgeschlossenen und extrem geduldigen Gälisch-Lehrer, der einem auch zum xten Mal in Folge erklärt, dass man eine Lenitionsblockade oder was anderes übersehen hat und es die daraus entstehende Lautkombination nicht gibt oder völlig anders ausgesprochen wird. Der auch nie ein Problem damit hat (oder es nicht zeigt) wenn ich im Klugscheißer-Modus bin und nervige Fragen stelle.
Meine Kurskolleg*innen sind ähnlich geduldig und geben immer gerne Feedback, wenn ich gerade mal wieder in einer Gälisch-Krise bin, weil ich dieses oder jenes nicht hinbekomme. Und umgekehrt funktioniert das auch.
Ohne diesen Sprachkurs hätte ich das Thema schon vor einem halben Jahr beerdigt, deshalb Danke an dieser Stelle an Mìcheal, Catrìona, Eilidh, Màiri, Tòmas.
Mir macht das sehr viel Spaß und ich kann es kaum erwarten, mein bisschen Gälisch im Urlaub ganz vorsichtig anzuwenden.
"Madainn mhath! Is mise Mìcheal. Tha mi ag ionnsachadh Gàidhlig - tha beagan Gàidhlig agam. Nach eil an t-sìde math an-diugh? Ciamar a tha sibh?"
Ich hätte gerne deutlich mehr Zeit für das Thema, aber neben einem Fulltime-Job und Volt ist es schwierig, signifikante Zeitanteile dafür freizumachen - und konzentrieren muss man sich ja auch noch. Deshalb wird es wohl erstmal dabei bleiben, dass es nur für Kurs, Hausaufgaben und 10 Minuten Vokabeln am Tag reicht. Selbst meine Podcast-Sessions sind sehr selten geworden, weil das inzwischen harte Konzentration ist und sich nicht mehr nebenher weghören lässt.
Ich habe - das hatte ich erwartet - weniger Schwierigkeiten im schriftlichen Bereich, denn da habe ich Zeit und kann alles dreimal umdrehen. Aber: Hörverstehen und Sprechen ist ein großes Problem, das geht langsam und holprig und ist noch fehleranfälliger als das Schriftliche. Leider ist Geduld mit mir selber hier nicht meine größte Stärke ;-)
Ich bin sehr gespannt auf das 2. Jahr meiner Gälisch-Reise.
Großer Plan für die Zukunft: jeden Tag einen freien Eintrag im Tagebuch schreiben und mit ChatGPT diskutieren, ob man das so machen kann.